Das halbe Great Barrier Reef in Australien ist schon weg: Korallensterben schreitet fort

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2012

Forscher warnen vor einer weiteren Zerstörung der weltweiten Korallenriffe aufgrund der Erderwärmung: Allein das berühmte Great Barrier Reef vor der australischen Ostküste ist seit 1960 um die Hälfte geschrumpft, berichteten sie auf dem 12. Internationalen Korallenriffsymposium im australischen Cairns. In der Karibik sieht es nicht besser aus: Mehr als drei Viertel aller Korallen sind dort schwer beschädigt oder schon abgestorben.

Die fragilen Ökosysteme sind nicht nur für Taucher ein beliebtes Ziel, sondern zu allererst ein wichtiges Rückzugsgebiet für Fische, die in den Korallenriffen brüten, und für andere Meeresbewohner. Den Anwohnern an nahen Küsten dienen sie als natürliche Wellenbrecher, die vor hohen Flutwellen schützen.

Korallenriffe sind nicht nur durch die steigenden Wassertemperaturen in Folge der Erderwärmung bedroht, sondern auch durch Umweltverschmutzung an Land, die zu einer Übersäuerung der Meere führt. Daher sind auch ausgewiesene Marineschutzgebiete eher sinnlos, warnen die Forscher: Sie können nicht verhindern, dass Gewässer vom Land aus verschmutzt werden, so dass das übersäuerte, verseuchte Wasser ungehindert die Korallenriffe angreift.