Das Phänomen des weiblichen Kurzwurfs

Von Max Staender
20. September 2012

Viele Mädchen haben im Schulsport große Probleme beim Weitwurf oder dem ganz normalen Ballwurf. Doch woran liegen diese koordinativen Schwierigkeiten, die bei den Jungs kaum vorhanden sind? Diesem Thema hat sich nun eine US-Studie der University of North Texas gewidmet, um das Phänomen zu begründen.

Demnach unterscheidet sich die komplexe Wurftechnik zwischen beiden Geschlechtern maßgeblich, was vor allem mit steigendem Alter immer deutlicher wird. Im Gegensatz zu den Jungs ist die Wurfbewegung bei den Mädchen eher statisch ausgelegt und das Timing der Schulter-Hüft-Rotation stimmt nicht perfekt.

Neben evolutionsbiologischen Erklärungen könnte dies laut den Autoren der Studie auch an dem weiblichen Nervensystem liegen. Während die Frauen in der Urzeit den Nachwuchs aufzogen und sich um den Haushalt kümmerten, gingen die Männer bekannterweise auf die Jagd und eigneten sich somit schon früh eine gute Wurftechnik an.

Allerdings gibt es auch gute Werferinnen, was man bei den australischen Aborigines beobachten kann, wo die Frauen genau wie die Männer schon in der Kindheit auf die Jagd gehen.