Das Problem der Schwangeren mit Epilepsie: Viele Medikamente schaden dem Kind

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2013

Menschen, die an Epilepsie leiden, können dank der modernen Medizin inzwischen ein relativ normales Leben führen. Es gibt verschiedene Medikamente auf dem Markt, die den Betroffenen gut durch den Alltag helfen. Diese werden Antiepileptika genannt. Leider bergen sie, wie alle Medikamente, diverse potenzielle Nebenwirkungen. Gerade schwangere Patientinnen haben daher ein großes Problem: Antiepileptika beeinflussen direkt die Entwicklung eines Ungeborenen.

Epileptikerinnen haben wie viele Frauen im Laufe ihres Lebens den Wunsch, Mutter zu werden. Ihre Krankheit erschwert ihnen diese Entscheidung aber sehr, da bereits mehrere Studien gezeigt haben, dass ihre Medikamente den Fötus beeinträchtigen.

Zuletzt verdeutlichte dies eine skandinavische Studie mit 44.147 Kindern. Von den 333 Kindern, deren Mütter Epilepsie hatten und Medikamente nahmen, entwickelte die Mehrheit klassische Probleme: Es kam dabei sowohl zu einer verminderten Intelligenz, als auch zu Problemen bei der Bewegungsfähigkeit und beim Spracherwerb.

Doch trotz dieser Gefahr können die Betroffenen auf die Antiepileptika nicht verzichten, denn dann wiederum würden sie ihr eigenes Leben in Gefahr bringen; und so auch das des Kindes. Ärzte raten Epileptikerinnen daher eindringlich, jede Schwangerschaft vorab zu planen und schon vor dem Beginn einmal mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Die Stärke und der Verlauf der Epilepsie sind bei jedem Menschen anders und der Mediziner kann entsprechend der Situation eine Empfehlung geben.

In manchen Fällen ist es beispielsweise möglich, während der neun Monate die Dosis der Medikamente anzupassen. Weniger Wirkstoff in Körper der Patientin bedeutet zugleich eine Risikosenkung für alle Fehlbildungen des Kindes. Allerdings sollte keine Frau aus diesem Wissen heraus in Eigenregie ihre Dosis verändern, sonst riskiert sie starke Anfälle.