Das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen lässt sich bereits im Mutterleib ablesen

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2014

Der Arzt spricht immer dann von "kardiovaskulären Risiken", wenn das Herz-Kreislauf-System bei einem Mensch nicht ideal ist. Beispielsweise können Übergewicht oder Diabetes dazu führen, dass jemand eher empfänglich für ein Blutgerinnsel ist. Die Gefahr für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigt und Probleme wie Herzinsuffizienz sind ein Thema.

Solche kardiovaskulären Risiken entwickelt sich laut der bisherigen Meinung der Ärzte mit der Zeit durch ungesunde Lebensführung. Nicht zu leugnen ist natürlich auch, dass manche Menschen durch genetische Veranlagung eher gefährdet sind als andere. Doch dieses angeborene Risiko war bisher eher schlecht zu ermitteln.

Ermittlung des Risikos bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft möglich

Dies haben Forscher jedoch geändert und in einer Studie herausgefunden, dass man bereits in der Schwangerschaft sehen kann, ob das Ungeborene später einmal gefährdet sein wird. Die Schätzung kann sogar schon im ersten Drittel der Schwangerschaft vorgenommen werden und dies durch die sogenannte Scheitel-Steiß-Länge. Hier schaut der Frauenarzt auf dem Ultraschall, welche Körperlänge ein Fötus bereits hat und vergleicht den Wert mit einer Tabelle.

So wird in der Praxis bisher ermittelt, wie lange eine Schwangerschaft schon besteht, wenn eine Frau den Zeitpunkt der Empfängnis nicht anhand ihrer Menstruation errechnen kann. Weiß eine Frau, wann die letzte Monatsblutung war, kann man die Scheitel-Steiß-Länge laut der Studie jedoch perfekt nutzen, um das Risiko auf spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bestimmen. Ist der Fötus nämlich zu klein für sein Alter, dann ist die Gefahr erhöht.

An der Untersuchung hatten 8.880 Frauen in der Frühschwangerschaft teilgenommen. 1.184 Teilnehmerinnen wussten noch, wann ihre letzte Menstruation war und entsprechend konnte man das Alter der Feten aufschreiben. Nun ermittelte man die Scheitel-Steiß-Länge. So konnte man entsprechend zwei Gruppen zwischen normal großen Feten und Feten mit einer Wachstumsstörung bilden. Nach circa sieben Jahren, als die Kinder nun im Grundschulalter waren, untersuchte man sie und fand ein kardiovaskuläres Risiko bei jenen, die im Mutterleib zu klein gewesen waren.