Das Wohnen nahe öffentlicher Grünflächen steigert die Lebenserwartung

Grünflächen sorgen für Wohlbefinden und Gesundheit

Von Cornelia Scherpe
3. Januar 2020

Menschen mit Parkanlagen, Wäldern und anderen Grünflächen vor der eigenen Haustür dürfen sich statistisch auf ein längeres Leben freuen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie aus Großbritannien.

Gut 50 Prozent der Menschheit lebt inzwischen in einer Stadt. Für viele ist der Anblick von Beton daher leider vertrauter als Felder und Grünflächen. Der gelegentliche Wochenendausflug ins Grün mag zwar zur zeitweisen Entspannung beitragen, jedoch nicht zu einem längeren Leben. Das bestätigen die Forscher nach der Analyse von neun Studien. Diese stammten aus der ganzen Welt: Australien, Spanien, China, den USA, der Schweiz, Kanada und Italien. Die Meta-Auswertung bescheinigt nur den Menschen in unmittelbarer Wohnnähe zu öffentlichem Grün eine höhere Lebenserwartung.

Wie die Grünflächen verteilt sind, lässt sich über Satellitenaufnahmen sehr genau bestimmen. Viele Forscher nutzen für die Einordnung eines Gebietes den NDVI (Normalized Difference Vegetation Index), der von -1 bis 1 reicht. -1 beschreibt reine Wasserflächen und +1 eine üppige Vegetation. Beinah vegetationsfreie Flächen wie Wüsten aber auch Städte liegen zwischen 0 und 0,2 auf der Skala.

Grünflächen bieten nicht nur die Möglichkeit für Sport im Freien, sondern auch für Momente der inneren Ruhe. Zudem ist die Abgasbelastung messbar geringer als umgeben von Straßen. Die Bäume sorgen für sauberere Luft und ein insgesamt besseres Klima während der Sommerhitze. Viele Menschen nutzen beispielsweise einen Park in der Nähe ihres Arbeitsplatzes für die Mittagspause im Grünen. Auch Studenten gestalten gern Pausen inmitten der Grünflächen. Das kann bereits helfen. Wer eine größere Grünfläche in nicht mehr als 500 Metern Entfernung zum Wohnort hat, dessen Sterblichkeit sinkt der Studie zufolge um vier Prozent.