Das Wunder des Riechens - wie lang wir einatmen, beeinflusst den Geruch, den wir wahrnehmen

Das Protein "Channelrhodopsin" spielt beim Riechvorgang eine wichtige Rolle

Von Cornelia Scherpe
23. Oktober 2010

Wissenschaftler erforschen schon seit Jahrzehnten die komplexen Vorgänge während des Riechens. Diese Umweltwahrnehmung ist chemisch hoch komplex, da unzählige Geruchsreize bearbeitet werden. Jeder nimmt zudem den Duft einer Blume oder eines Mittagessens anders war und keine Rose riecht wie die andere. Ein Experiment mit Mäusen sollte neues Licht in die Forschung bringen.

Der Geruch von Sonnenlicht

Bislang ist nur bekannt, dass ein Duftstoff in der Schleimhaut der Nase Empfängereinheiten aktiviert. Jeder Duftstoff aktiviert dabei andere, es sind niemals alle Empfängereinheiten zugleich angesprochen. Doch wie dann die Informationen an das Gehirn weitergeleitet werden, ist nicht vollkommen entschlüsselt.

Es klingt abstrakt, doch Forschern ist es nun gelungen, Labormäuse gentechnisch so zu verändern, dass die Tiere in der Lage sind, Sonnenlicht zu riechen. Die Lichtreize werden von ihrem Gehirn nun wie Aromen wahrgenommen. Das Mäuseexperiment sollte eine einzelne Empfängereinheit durch Licht aktivieren.

Ist nur eine Empfängereinheit aktiv, kann man dann die Reizleitung in das Gehirn der Mäuse verfolgen. Durch das aktivieren des Proteins "Channelrhodopsin" ist es denn Tieren möglich, Licht zu riechen. Und die Forscher konnten beobachten, dass die Dauer des Einatmens beeinflusst, wie stark der Reiz im im vorderen Bereich der Großhirnrinde bearbeitet wird.

Das Mäuseexperiment hat eine wichtige Erkenntnis gebracht: Die Bausteine des Duftstoffes sind gar nicht so wichtig, wichtiger ist das konkrete Einatmen und wie lang es dauert.

Quelle