DDR-Heimkinder: Hilfsfonds auf 200 Millionen Euro aufgestockt

Von Ingrid Neufeld
26. Februar 2014

Um ehemalige DDR-Heimkinder zu entschädigen, werden noch mehr Gelder zur Verfügung gestellt. Ursprünglich war von 40 Millionen Euro ausgegangen worden, die aber inzwischen bereits verbraucht sind. Darum wird der Hilfsfond nun auf ungefähr 200 Millionen Euro aufgestockt. Das erklärte der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Ralf Kleindiek.

Im Juli 2012 startete der Hilfsfond. 3500 Anträge sind bereits genehmigt worden. 10.000 Anträge werden noch bearbeitet. Es geht bei dem Hilfsfond um Heimkinder, die in DDR-Heimen aufwuchsen und aus der Zeit Spätfolgen durch die drakonischen Erziehungsmaßnahmen erlitten haben und diese nachweisen können.

Noch keine klare Entscheidung über Entschädigungssumme und Frist

Das Geld dient für Therapien, Beratungen, Rentenersatzleistungen, oder kann auch als Ausgleich für eine soziale Notlage verwendet werden. Diese letztgenannten Hilfen werden in 75 Prozent der bisherigen Anträge beantragt.

Der Bund hatte eine pauschale Entschädigung vorgeschlagen. Darüber konnte man sich jedoch nicht einigen. Bis zum September 2014 werden noch Anträge entgegengenommen. Die ursprüngliche Frist bis 2016 ist korrigiert worden. Dadurch sollen die Länder Planungssicherheit erhalten.

Allerdings kann ein detaillierter Antrag auch nach dem 30. September noch nachgereicht werden. Eine Änderung der Anforderung wäre denkbar, auch was die detaillierte Begründung angeht. Leistungskürzungen sind jedoch nicht im Gespräch.

Vermutlich gab es in der DDR ungefähr 400.000 Heimkinder. Auch für die früheren 800.000 Heimkinder aus den alten Bundesländern ist Anfang 2012 ein Fonds aufgelegt worden, der mit 120 Millionen Euro bestückt wurde.