Defektes Protein führt zu Epilepsie

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2012

Epilepsie ist ein Leiden, das besonders für Außenstehende geradezu unheimlich wirkt. Wie aus dem Nichts scheinen die Betroffenen plötzlich einen Anfall zu bekommen, zucken wild mit allen Gliedmaßen und gehen oft auch zu Boden. Epilepsie geht auf eine Störung im Gehirn zurück, die dazu führt, dass man die Kontrolle verliert. In der Regel dauert ein solcher Anfall nur wenige Minuten, aber auch dies kann schon fatal werden, wenn man beispielsweise gerade über die Straßen gehen wollte. Bisher waren Mediziner sich über die genauen Ursachen der Krankheit nicht ganz im Klaren.

Man ging von erblichen Faktoren aus, zog aber auch die individuelle Lebensweise als endgültigen Auslöser mit in Betracht. Nun haben Forscher entdeckt, dass ein defektes Protein die Krankheit auslöst. Hierbei handelt es sich um ein Eiweiß, das eigentlich eine Transporter-Funktion hat. Es kümmert sich darum, dass Signale von einer Nervenzelle im Gehirn an die nächsten weitergeleitet werden. Dieses Eiweiß ist bei Menschen mit Epilepsie defekt, was dazu führt, dass die Signale zu schwach weitergegeben werden.

Starke Impulse können sich dann nicht mehr normal im Gehirn ausbreiten, sondern verbleiben in einer kleinen Gruppe von Neuronen, die dicht nebeneinander liegen. Das führt zu einer Überlastung dieser Zellen, denn sie müssen jetzt einen Impuls verarbeiten, der für viel mehr Nervenzellen gedacht war. Wenn sie dann vor dieser Aufgabe kapitulieren, kommt es zu den bekannten Krampfanfällen.