Dem chronischen Erschöpfungssyndrom auf der Spur - Forscher vermuten einen Virus

Führen Retroviren zum chronischen Erschöpfungssyndrom? Weiter Studien in Planung

Von Cornelia Scherpe
27. August 2010

Das chronische Erschöpfungssyndrom hat sicher nichts mit Faulheit zu tun. Betroffene sind ernsthaft erkrankt und durchleben einen schlimmen Leidensweg. Sie sind beständig von einer körperlichen Schwäche befallen, fühlen sich matt und kraftlos. Dieser Zustand kann im Extremfall so weit gehen, dass diese Menschen ihr Bett nicht mehr verlassen können.

Die Beine versagen den Dienst. Das chronische Erschöpfungssyndrom schlägt sich auch auf die Psyche nieder und löst Erschöpfung und depressive Verstimmungen aus.

Mögliche Ursachen: Infektion mit Retroviren

Die Ursachen der Erkrankung lagen lange komplett im Dunklen. Doch amerikanische Forscher glauben nun den Auslöser des Syndroms gefunden zu haben: einen Virus. Der Verdächtige gehört zur Familie der Retroviren. 37 Blutproben von Erkrankten wurden untersucht und bei 32 zeigten sich Hinweise auf einen Virus.

Allerdings fanden sich diese Spuren auch in Proben, die man von einer gesunden Kontrollgruppe untersucht hatte. Dort fand man den Hinweis dreimal.

Die Studie gibt also einen Hinweis auf eine Viruserkrankung, doch wissenschaftlich untermauern lässt es sich bisher nicht. Auch ist man sich noch nicht im Klaren darüber, wie sich das Virus - so denn es eines ist - in die menschliche DNA einbaut und dort die Symptome auslöst. Weitere Studien sind aber schon in Planung.