Den verlorenen Geruchssinn wiederbringen: Ein Riechtraining macht's möglich

Von Cornelia Scherpe
20. September 2013

Die Sinne des Menschen ermöglichen es ihm, sich in seiner Umwelt zurecht zu finden und daher ist es immer ein schlimmer Verlust, wenn einer dieser Sinne verloren geht. Durch eine schwere Infektion ist es beispielsweise möglich, dass ein Mensch die Fähigkeit zum Riechen verliert.

Verlust des Geruchssinns kann wieder rückgängig gemacht werden

Allerdings ist dieser Vorgang zumindest teilweise umkehrbar, wie eine aktuelle Studie zeigt. An ihr nahmen 170 Menschen mit einer Störung des Riechvermögens teil. Im Schnitt waren sie 54,6 Jahre und hatten die Fähigkeit seit mindestens zwei Monaten verloren. Bedingung der Studie war allerdings, dass bei keinem der Verlust länger als zwei Jahre zurücklag. Das Training lief über acht Monate, wobei nach 16 bis 18 und 32 bis 37 Wochen jeweils vom Arzt kontrolliert wurde, ob sich das Riechvermögen verändert hatte.

Intensive Duftstoffe zur Therapie genutzt

Die Therapie setzte auf den Einsatz von intensiven Duftstoffen wie Rosenduft oder Eukalyptus. Die Probanden bekamen Duftstifte mit nach Hause und sollten einmal am Morgen und einmal am Abend für 15 Sekunden daran riechen. In einem Tagebuch galt es dann zu notieren, ob sie etwas wahrgenommen hatten und wenn ja, was und wie stark.

Hoch dosierte Duftstoffe wirkungsvoller

Die Teilnehmer wurden allerdings in zwei Gruppen unterteilt, wobei nur eine Gruppe die Duftstoffe in sehr hohen Dosen bekam. Die übrigen bekamen jeden Tag zwar die gleichen Duftstoffe, diese aber in einer niedrigeren Dosierung.

Bei der ersten Überprüfung hatten 25,7 Prozent der Patienten mit intensiven Duftstoffen ihr Riechvermögen tatsächlich verbessern können. In der anderen Gruppe waren es nur 14,9 Prozent. Bei der zweiten Kontrolle hatte sich der Erfolg in der Gruppe mit hoher Duftkonzentration auf 45,8 Prozent gesteigert. Die Teilnehmer mit niedrig dosierten Duftstiften schafften es auf 30,8 Prozent. Auffallend war zudem, dass der Erfolg der Therapie umso größer war, je kürzer der Verlust des Riechens zurücklag.