Deo mit Aluminium: Aufnahme durch die Haut weniger stark als befürchtet

Laut Studie dringt bei intakter Haut nur wenig Aluminium durch die Hautbarriere

Von Cornelia Scherpe
30. Oktober 2020

Seit Jahren raten viele Ärzte davon ab, ein Deo mit Aluminium zu benutzen. Der Stoff gehe in den Körper über und wirke dort gesundheitsschädlich. Da Aluminium jedoch effektiv hilft, indem es das Schwitzen an sich durch ein Verkleben der Poren hemmt, möchten viele Nutzer nicht auf diese Deo-Sorten verzichten. Andere Deodorants mindern nur den Schweißgeruch, was gegen das unangenehme Gefühl unter den Armen nicht hilft.

Eine aktuelle Studie hat sich angesehen, wie hoch das Risiko bei Deo mit Aluminium für die Gesundheit wirklich ist und kann zumindest teilweise Entwarnung geben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Zahlen veröffentlicht, nach denen die Aluminiumsalze nur in geringen Mengen durch die Hautbarriere gelangen. Entsprechend ist die Anreicherung im Körper schwächer als bislang befürchtet. Dennoch bleibt ein gewisses Risiko. Wer etwa das Deodorant benutzt, während die Haut gereizt oder sogar verletzt ist, steigert die Chance, dass mehr Aluminiumsalze in den Körper gelangen.

Aluminium nicht nur in Deo

Die aktuellen Ergebnisse weisen jedoch darauf hin, dass es bedeutend größere Aluminium-Gefahrenquellen im Alltag gibt. Beispielsweise ist das Grillen mit Alu-Schalten bedenklich, da sich nachweislich Stoffe aus der Schale lösen und in das Essen übergehen. Wiederverwendbare Modelle aus Edelstahl sind daher nicht nur für die Umwelt besser, sondern auch für die Gesundheit. Auch Backbleche und Trinkflaschen mit Aluminium-Beschichtung werden zur Gefahr, wenn salz- oder säurehaltige Lebensmittel mit ihnen in Berührung kommen. Dazu gehören neben mariniertem Fleisch auch Käse, Fisch, Tomaten oder Rhabarber. Ein weiterer unterschätzter Faktor ist Zahnpasta. Verbraucher sollten sich informieren, ob ihre bevorzugten Sorten Aluminium enthalten. Oft ist das bei Zahnpasta mit aufhellendem Effekt der Fall.

Das Fazit der Studie: Eine hohe Aluminium-Konzentration im Körper bleibt ein Risiko, da Aluminiumsalze die Nerven schädigen können. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Fruchtbarkeit gesenkt wird und bei einer Schwangerschaft das Aluminium bis zum Ungeborenen gelangt. Und die Gesamtbelastung ist in einigen Bevölkerungsgruppen tatsächlich zu hoch. Deodorants mit Aluminium sind dabei jedoch nicht das größte Problem.