Depressive Menschen werden häufiger zu Vegetariern

Von Alexander Kirschbaum
10. Januar 2013

Forscher der Universität Hildesheim haben den Zusammenhang zwischen Vegetarismus und Depressionen untersucht. Dazu verglichen sie die Daten von 244 Vegetariern und 242 Fleischessern, die an der "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS) teilgenommen hatten.

Nach der Auswertung der Daten kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Menschen mit psychischen Beschwerden in Deutschland häufiger zu Vegetariern werden. Meist geschieht der Umstieg auf eine vegetarische Ernährung bei diesen Personen erst mehrere Jahre nach der Erkrankung. Psychisch kranke Menschen sind laut den Forschern deutlich sensibilisierter für eine gesunde Lebensweise und wollen dies mit ihrer vegetarischen Ernährung gegenüber der Gesellschaft demonstrieren. Der Großteil der Vegetarier ist weiblich.

Die Studie hat allerdings nur für westliche Gesellschaften eine Aussagekraft, da dort die Rate an Vegetariern immer noch vergleichsweise niedrig ist. In Indien ernähren sich beispielsweise mehr als ein Drittel der Menschen vegetarisch.