Der Betrug mit dem Olivenöl - Großer Panschskandal in Italien aufgedeckt
Nicht nur in Italien und anderen Ländern im Mittelmeerraum ist Olivenöl eines der beliebtesten Speiseöle, auch in Deutschland wird immer häufiger mit Olivenöl gekocht. Doch gerade beim Olivenöl gibt es sehr große Unterschiede im Preis und der Qualität.
Öl-Mischanweisungen bei Olivenölmischer- und Abfüller in Italien gefunden
Wie es die deutsche Mentalität aber nun einmal so will, wird meist zum günstigsten Produkt gegriffen. Gleichzeitig soll es qualitativ aber auch sehr hochwertig sein. Ein extra natives Olivenöl, das der höchsten Qualitätsklasse beim Olivenöl entspricht, wird im Supermarkt oder Discounter schonmal zu Dumpingpreisen von zwei Euro pro Liter verschleudert. Dass die Qualität da nicht ganz rein sein kann, ist eigentlich logisch.
In Italien haben Lebensmittelkontrolleure nun einen der größten Betrugsskandale in der Geschichte des Olivenöls aufgedeckt. Im Großen und Ganzen dreht es sich dabei um einen der größten Olivenölmischer und -abfüller des Landes, Azienda Olearia Valpesana, die auch Großkunden im Ausland, unter anderem auch in Deutschland, beliefert. Bei einer Routinekontrolle sind den Lebensmittelwächtern sogenannte Mischkladden aufgefallen. Dabei handelt es sich um Öl-Mischanweisungen, nach denen die Olivenöle in dem Betrieb zusammengemischt werden.
EU-Richtlinien geben vor, wie Olivenöl gemischt werden darf
Laut EU-Richtlinien ist das Mischen von Olivenölen gestattet. Allerdings dürfen nur Öle der gleichen Qualitätsstufe und des gleichen Herkunftlandes gemischt werden. An diese einfachen Regeln hat sich der Betrieb aber offenbar nicht gehalten, denn eine chemische Analyse der Inhalte in den Zisternen zeigte, dass den Olivenölen sogenannte Lampant-Öle beigemischt wurden, die eigentlich nur für die Raffinerien verwendet werden dürfen. Zudem ergaben Tests, dass die zusammengemischten Öle aus verschiedensten Herkunftsländern stammten.
Der Unternehmenschef beteuert, dass seine Öle gemäß EU-Richtlinien hergestellt wurden und einerseits hat er Recht, denn die EU-Vorgaben können selbst für gute Olivenöle von professionellen Betriebschemikern mit minderwetigen Oliven leicht erfüllt werden.
Qualitativ hochwertiges Olivenöl
Wer wirklich ein gutes und qualitativ hochwertiges Olivenöl möchte, der muss schon etwas tiefer in die Tasche greifen, denn gute 20 Euro kann der Liter da schonmal kosten. Neben dem DOP-Siegel ist auch der Geschmack des Öls ein sicherer Garant für die Qualität. Ein hochwertiges Olivenöl schmeckt eindeutig nach der Frucht mit einem leichten Hauch von Gras und Artischocke. Es ist außerdem bitter und hat eine leichte Schärfe, die sich als Kratzen im Hals bemerkbar macht.
Quelle
- http://www.n-tv.de/ratgeber/Wie-Olivenoel-gepanscht-wird-article12420156.html Abgerufen am 10. März 2014