Der Erfinder der "Sendung mit der Maus" wettert gegen heutiges Kinderfernsehen

Armin Maiwald hält Ki.Ka. heutzutage für zu sehr am Kommerz orientiert

Von Laura Busch
13. November 2009

Armin Maiwald, der Erfinder und geistige Vater der "Sendung mit der Maus", äußerte sich unlängst gegenüber der Frankfurter Rundschau kritisch über das aktuelle Fernsehprogramm für Kinder.

Maiwald unterstellt dem derzeitigen Angebot deutliche Mängel und schließt dabei auch den Kinderkanal ein, der von ARD und ZDF unterhalten wird. Auf dem "Ki.Ka" läuft auch die "Sendung mit der Maus", das revolutionäre Erklärungsformat für Kinder, das Maiwald vor 38 Jahren erfunden hat.

Kritik gilt den Inhalten, nicht dem Programm an sich

Der Kinderkanal sei mehr ein Alibisender, auf dem kindgerechte Inhalte verdrängt worden seien. "Ki.Ka"-Chef Steffen Kottkamp reagierte prompt: "Ich sehe uns nicht als Nische, sondern als verlässliches Angebot, bei dem das Kinderprogramm nicht ausfällt, weil Könige heiraten oder Skispringer durch die Luft fliegen."

Laut Maiwald seien es jedoch nicht die Programme, sondern vielmehr die unmittelbaren Inhalte, die beim Kinderkanal leiden. Selbst dort sei mittlerweile alles genauso schrill und schreiend bunt wie bei den Privatsendern.

Innovative, ernsthafte und nachdenkliche Inhalte gebe es kaum. "Da stimmt einfach die Mischung nicht", erklärt Maiwald und resümiert über den Zustand des Kinderfernsehens: "Seit 20 Jahren herrscht nur noch Quotendruck und Kommerz".