Der extrakorporale Lungenersatz - laut Ärzten besser als die Intubation

Von Cornelia Scherpe
16. April 2012

Pneumologen, also Fachärzte für das Atmungssystem, gehen davon aus, dass das Verfahren des extrakorporalen Lungenersatz für Patienten besser ist, als die bisher regelmäßig angewandte Intubation.

Bei einer Intubation wird ein Tubus beim Patienten eingesetzt, wodurch gesichert wird, dass die Atemwege frei sind. Meist wird dann über eine Maschine beatmet, sodass eine regelmäßige Atmung stattfinden kann.

Der extrakorporale Lungenersatz ist etwas völlig anders. Das Blut des Patienten wird hier über eine gut zugängliche Arterie abgezogen und in einen sogenannten Membranoxygenator umgeleitet. Dort erfährt es eine Art Wäsche, bei der das unnötige Kohlendioxid entfernt wird und der Rest des Blutes mit mehr Sauerstoff angereichert wird. Danach gelangt das Blut wieder in den Körper zurück und ist voller Sauerstoff, ganz ohne die eigentliche Atmung.

Dieses Verfahren ist wesentlich schonender als jede künstliche Beatmung, da die kranke Lunge völlig unbeteiligt ist. So kann sich das Lungengewebe von vornherein erholen und nicht erst nach einer künstlichen Beatmung. Weitere persönliche Vorteile des Patienten liegen auch auf der Hand: der betroffene Mensch kann trotz dem eigenen Lungenversagen normal Essen und sprechen, da kein Tubus im Weg ist. Zudem ist ein leichtes Training der Muskeln durch einen Physiotherapeuten kein Problem und dies alles steigert deutlich die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität.