Der neue Down-Syndrom-Test bleibt umstritten, ist nun aber zugelassen

Von Cornelia Scherpe
3. August 2012

Seit Monaten streitet man sich in der Medizinwelt. Thema: ein neuer Down-Syndrom-Test. Bei diesem Test braucht man nur eine Blutprobe der werdenden Mutter und kann so bereits im frühen Stadium der Schwangerschaft herausfinden, ob bei dem Kind das Down-Syndrom besteht.

Das Chromonsom 21 wird analysiert und bei einer Dreifachbildung schlägt der Test an. Bisher war das nicht so einfach möglich, denn man musste für klare Ergebnisse den Bauchraum an sich untersuchen. Dabei wird Fruchtwasser entnommen und auf die Spuren hin analysiert. Das ist sowohl für die Mutter als auch für das Kind anstrengend und nicht ohne Risiken.

Der neue Bluttest ist aus dieser Sicht daher eine Verbesserung. Dennoch gibt es sehr laute Kritikerstimmen. Man macht sich ethische Sorgen und geht davon aus, dass der Test der Startschuss zu einer neuen Selektion ist. Von der Norm abweichende Kinder werden nicht toleriert und die Mütter entscheiden sich zum Abbruch der Schwangerschaft.

Der Test soll zwar erst ab der zwölften Woche anwendbar sein und zu diesem Zeitpunkt endet der Zeitraum für einen Abbruch eigentlich, doch es gibt die rechtliche Sonderregel, dass bei Fehlbildungen des Kindes auch später noch eingegriffen werden darf. Kritiker sehen hier Potential für eine Massenabtreibung von Down-Syndrom-Kindern.

Dennoch ist der Text nun offiziell zugelassen. In Freiburg hat das Regierungspräsidium als letzte Instanz entschieden. Rechtlich ist der Test vertretbar und die ethischen Fragen bleiben am Ende der Frau persönlich überlassen. Als Dienstleistung darf der Bluttest ohne Bedenken eingesetzt werden.