Der neue Hype im Supermarktregal: Proteindrinks sind überflüssig

Forscher kritisieren den Trend hin zum Konsum von Proteindrinks als reine Geschäftemacherei

Von Nicole Freialdenhoven
20. April 2015

Proteinpulver war bislang die Domäne muskelbepackter Bodybuilder, die täglich stundenlang im Fitness-Studio Gewichte stemmten und dazu selbstangerührte Proteindrinks schlürften. Nun hat die Lebensmittelindustrie jedoch festgestellt, dass sich auch Normalsterblichen hervorragend einreden lässt, sie benötigten mehr Protein zur gesunden Ernährung. In Supermärkten tauchen immer häufiger Proteindrinks in praktischen kleinen Fläschchen auf: Ein Fläschchen genüge, um die Hälfte des täglichen Bedarfs zu decken, so tönt die Werbung.

Proteinbedarf kann auch mit gewöhnlichen Lebensmitteln gedeckt werden

Forscher kritisieren diese neuen Proteindrinks als reine Geschäftemacherei: Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, deckt seinen täglichen Proteinbedarf problemlos mit normalen Lebensmitteln. Der Tagesbedarf liegt bei Erwachsenen bei etwa 0,8 bis 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Wichtige Proteinlieferanten sind beispielsweise

Zu viel Protein kann schädlich sein

Eine Überdosis Eiweiß kann sogar schädlich sein, warnen die Experten: Protein erhöht den Harnsäurespiegel im Körper und belastet die Nieren und Blutgefäße. Bei dauerhaft erhöhter Proteinzufuhr wachsen also keine Muskeln, stattdessen erhöht sich die Gefahr einer Gichterkrankung.

Wer Protein im Internet bestellt, riskiert sogar noch Schlimmeres: In online bestelltem Proteinpulver wurden u.a. Kreidepulver oder anabole Steroide gefunden.