Der Pricktest bei Allergien ist nicht immer zuverlässig: Ergebnisse sind von der Testlösung abhängig
In der modernen Medizin wird meist der sogenannte "Pricktest" genutzt, um bei einem Menschen einen Allergietest durchzuführen. Dafür werden auf dem Unterarm winzige Proben von verschiedenen Allergieauslösern getropft und dann gewartet. Besteht gegen einen der Stoffe eine Allergie, wird das dafür markierte Hautareal innerhalb weniger Minuten jucken, sich eventuell rötlich färben und Quaddeln ausbilden.
Pricktests nicht immer genau
Doch schon länger sind Ärzte davon überzeugt, dass nicht jeder Pricktest zu einem zuverlässigen Ergebnis führt. Diese pessimistische Meinung kann nun eine aktuelle Studie bestätigen.
Sie kommt zu dem Schluss, dass das Testverfahren ungenau sein kann und das in Abhängigkeit davon, welches Lösungsmittel auf der Haut verwendet wurde. Hier gibt es verschiedene Anbieter auf dem Markt und je nachdem welche Marke ein Arzt für den Test nutzt, kann das Ergebnis durchaus verfälscht sein.
Falsch-negative Befunde durch nicht ausreichend sensible Test-Lösungen
In der internationalen Studie hatten Forscherteams zunächst die gängigen Pricktest-Lösungen im Reagenzglas analysiert. Dabei wurde beim Blick auf die genaue Zusammensetzung schnell klar, dass die Lösungen zwar auf bekannte Allergene hin testeten, die Konzentration für verschiedene Substanzen aber ganz unterschiedlich war. So war beispielsweise die Sensibilität für Weizenmehl oder Soja nicht immer gleich.
Ist ein Test nicht sensibel genug, kann das bei der Anwendung am Patienten bedeuten, dass keine Allergiereaktion auf der Haut auftritt und er als gesund zählt. Im Alltag, wenn er mit dem Allergen in Kontakt kommt, zeigt er doch eine Reaktion. Solche falsch-negativen Befunde können sogar lebensgefährlich werden.
Pricktest mit verschiedenen Lösungen wiederholen
In einem zweiten Schritt der Studie, zeigte sich das Problem in der Praxis. Man führte den Test bei Bäckern, Landwirten und Berufsgruppen des Gesundheitswesens durch und viele Pricktests versagten schlicht. Gerade einmal eine Lösung erreichte eine Trefferquote von 81 Prozent. Die Forscher raten allen Ärzten daher, mindestens zwei Mal zu testen und dafür verschiedene Lösungen zu probieren.