Der Saunabesuch zur Demenzvorbeugung
Männer können laut finnischer Studie das Risiko, an Demenz zu erkranken, durch Saunagänge reduzieren
Viele Menschen fürchten sich davor, im Alter an Demenz zu erkranken und suchen nach einer Lebensweise, die das individuelle Risiko senkt. Neben Ernährungstipps, Sportprogrammen und "Gehirnjogging" wie das Erlernen einer neuen Fremdsprache könnte es bald eine neue Empfehlung der Ärzte geben: Saunabesuche.
Eine Studie aus Finnland hat herausgearbeitet, dass Männer durch den häufigen Gang in die Sauna ihr Risiko absenken. Eine Erklärung für diesen Effekt steht bisher noch aus.
Die Forscher arbeiteten mit 2.315 Saunafans zusammen, die zwischen 42 Jahren und 60 Jahren alt waren und zu Beginn der Studie keine Demenzanzeichen zeigten. Sie wurden zu ihrem allgemeinen Lebensstil befragt und zur Häufigkeit ihrer Saunabesuche.
Insgesamt lief die Beobachtungszeit 21 Jahre und brachte in diesem Zeitraum 204 Demenzdiagnosen sowie 123 Fälle von Alzheimer. Innerhalb dieser zwei Gruppen starben während der Studienzeit 124 Demenz- und 67 Alzheimerpatienten.
Vier bis sieben Saunabesuche reduzieren Demenzrisiko um bis zu 62 Prozent
Verglich man nun die Häufigkeit der Saunabesuche, bildeten sich drei Gruppen heraus. Gruppe 1 ging einmal wöchentlich und Gruppe 2 zwei- oder dreimal in der Woche zum Schwitzen. Gruppe 3 saß vier- bis siebenmal in der Woche in der Sauna. Der Zusammenhang zur geistigen Fitness war überdeutlich: Je häufiger ein Mann in der finnischen Sauna saß, desto kleiner war sein Risiko.
Die Gefahr für Demenz lag in Gruppe 3 bei nur vier Prozent, die Gefahr für Alzheimer bei nur drei Prozent. Gruppe 2 kam dagegen auf neun beziehungsweise sechs Prozent und Gruppe 1 lag bei zehn und sechs Prozent.
Die Forscher rechneten das Alter als verzehrenden Faktor aus der Statistik und kamen dennoch auf einen bemerkenswerten Unterschied. Bei den zwei- bis dreimal wöchentlichen Saunagänger sank das Demenzrisiko gegenüber den einmal wöchentlichen Besuchern um 23 Prozent und das Alzheimerrisiko um 20 Prozent. Die aktive Gruppe 3 toppte es mit einer Risikominderung von 62 Prozent und 59 Prozent.
Ob sich diese Ergebnisse auch auf Saunaformen jenseits der finnischen Sauna übertragen lassen und ob Frauen ebenso profitieren wie Männer, müssen weitere Studien zeigen.