Der unsichtbare Freund sitzt manchmal mit am Küchentisch - Wenn Kinder sich Freunde erträumen

Von Ingrid Neufeld
8. März 2013

"Karlsson auf dem Dach" ist eine Geschichte, in der es darum geht, dass sich ein Kind einen Freund ausdenkt. Diese alte Geschichte kommt nicht von ungefähr. Denn laut der US-amerikanischen Psychologieprofessorin Marjorie Taylor haben ungefähr 37 Prozent der unter Siebenjährigen einen Freund, der in der Realität nicht existiert.

Die Fantasiefiguren sind den ganzen Tag über präsent. Kinder haben ihre Rollenspiele, meist mit Autos, Plüschtieren, oder Puppen. Manche verinnerlichen dieses Spiel und "erfinden" einen Freund. Manche Kinder weisen diesem Freund einen eigenen Platz am Familientisch zu. Es ist ein sehr praktischer Freund, der für das Kind gefährliche Situationen übernehmen kann und keine Regeln einhalten muss.

Eltern müssen keine Angst haben, dass ihr Kind unnormal wäre, oder gar eine Schizophrenie entwickeln könnte, wenn es einen unsichtbaren Freund hat. Es gehört zu seiner Entwicklung dazu. Schließlich ist es Ausdruck seiner Phantasie.

Laut Studien entwickeln solche Kinder besonders viel Einfühlungsvermögen. Wenn das Kind will, dass Eltern mitspielen, können Sie sich ruhig darauf einlassen. Zuhören ist angesagt. Wer hinhört, weiß ob das Kind gerade Angst hat, oder was gerade in ihm vorgeht.