Deutsche Ärzte röntgen großzügig
Ungefähr 140 Millionen Röntgenaufnahmen machen deutsche Ärzte jedes Jahr. Damit liegen sie auf dem zweiten Platz weltweit, direkt hinter Japan. Professor Joachim Berkefeld, Strahlenschutzbeauftragter an der Frankfurter Uniklinik, bestätigt die allgemein niedrige Hemmschwelle beim Röntgen. Es werde "zur Sicherheit" immer schnell noch ein Bild gemacht.
Dabei ist röntgen teuer, nicht zwingend sinnvoll und kann auch gesundheitsschädlich für den Patienten sein. So werden jährlich 2000 Krebserkrankungen als Folge von Strahlenbelastungen eingeschätzt. Nur ein Viertel der Ärzte ist sich über das Ausmaß der verwendeten Röntgendosen überhaupt im Klaren, wie eine Untersuchung zeigt. In Zukunft sei es sinnvoll, die Notwendigkeit einer Röntgenaufnahme sorgfältiger zu prüfen, sagt Berkefeld.