Deutsche Bahn entlässt korrupte Manager

Von Dörte Rösler
18. Juni 2013

Die Deutsche Bahn steht seit Jahren in der Kritik, weil sie sich im Ausland an Korruption beteiligt. Bekannt sind etwa Schmiergeldzahlungen in Höhe von 315.000 Euro bei einem griechischen Bahnprojekt. Gezahlt wurde das Geld vom örtlichen Projektleiter, der nun gemeinsam mit 30 anderen korrupten Mitarbeitern entlassen wurde. Einigen droht eine Schadensersatzklage.

Die Korruptionsfälle beschränkten sich dabei nicht nur auf Griechenland. Auch in Nordafrika und Südostasien sollen Manager der DB mit Finanzspritzen an Aufträge gekommen sein. Aus all diesen Ländern will das Unternehmen sich jetzt zurückziehen. Eine neue Anweisung begrenzt außerdem den finanziellen Spielraum der Auslandsbüros. Nur noch Rechnungen bis 100 Euro dürfen bar gezahlt werden.

Das die Korruptionsaffäre ausschließlich die Deutsche Bahn International (DBI) betraf, ist für die Muttergesellschaft kaum tröstlich. Die Vorwürfe belasteten auch hierzulande das Geschäft, und deutsche Staatsanwaltschaften ermitteln. Mit dem Ende des Engagements in korruptionsanfälligen Ländern und dem personellen Reinemachen will das Unternehmen sein sauberes Image zurückgewinnen.