Deutsche werden bei der Altersversorgung schlecht beraten

Von Alexander Kirschbaum
27. Dezember 2012

Die Deutschen Verbraucher werden in Hinblick auf ihre Altersversorgung so schlecht beraten, dass sie unnötig Milliarden verschleudern. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Finanzwissenschaftlers Andreas Oehler. Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben.

Allein die vorzeitige Kündigung von Verträgen bei Kapitallebensversicherungen sowie privaten Rentenversicherungen schlägt mit Kosten in Höhe von 16 Milliarden Euro zu Buche. Schuld sei eine unvollständige oder verwirrende Beratung der Verbraucher vor dem Vertragsabschluss. Auch bei der Riester-Rente deckt die Studie erhebliche Defizite auf.

Der Wissenschaftler beziffert die Verluste der Verbraucher infolge mangelhafter Beratung jährlich auf rund 50 Milliarden Euro. Ein Unding für die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen, Nicole Maisch.

Diese fordert eine Eindämmung der überhöhten Provisionen und eine Regulierung des unübersichtlichen Marktes. Viele Finanzprodukte seien selbst für Experten kaum mehr zu verstehen.