Deutsches Guggenheim in Berlin schließt zum Jahresende

Von Katharina Cichosch
8. Februar 2012

Erst 1997 eröffnet, soll das Deutsche Guggenheim in Berlin zum Jahresende hin geschlossen werden. Das Museum galt als echtes Prestige-Objekt und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Dabei gehörte es zu einem von nur fünf Häusern der Guggenheim Stiftung weltweit. Das bekannteste Guggenheim Museum befindet sich in New York.

Aufsehenerregend waren auch die Anfänge des Deutschen Guggenheim: Die Ausstellungsräume wurden von der Deutschen Bank zur Verfügung gestellt, die Lage am Prachtboulevard Unter den Linden hätte prestigeträchtiger kaum sein können, und auch die bis dato 57 Ausstellungen sorgten für Begeisterung beim kunstaffinen Publikum.

Das Aus kam somit selbst für Branchenkenner relativ überraschend. Zumal genaue Gründe nicht genannt wurden - die Guggenheim Stiftung hielt sich bedeckt und verwies auf die Deutsche Bank. Der Nutzungsvertrag für die repräsentativen Räumlichkeiten läuft zum Jahresende aus, eine Verlängerung wird es demnach nicht geben. In Berlin wird derweil darüber spekuliert, inwiefern die aktuelle Finanzkrise und die in den USA kritisch betrachtete Rolle der Deutschen Bank eine Rolle bei der Entscheidung für die Schließung gespielt haben könnte.