Deutschland auf dem Weg zur Bildungsrepublik - was die Politik tun muss

Von Dörte Rösler
26. September 2013

Die politischen Karten sind neu gemischt. Auch im Bildungsministerium stehen Veränderungen an. Zwar ist das Ressort mit wenig Kompetenzen ausgestattet, auch die Finanzlage ist heikel - aber die Aufgaben sind riesig. Von der besseren Ausbildung der Lehrer über eine Bafög-Reform bis zur Abschaffung des Kooperationsverbots.

Politiker fordern Neuregelungen im Bildungs-Ressort

Deutschland soll eine Bildungsrepublik werden. Bisher können die Länder jedoch weitgehend allein über ihre Kitas, Schulen und Hochschulen entscheiden. Auch bei der Finanzierung können sie auf wenig Unterstützung vom Bund hoffen. Wenn kein Geld mehr da ist, darf Berlin laut Kooperationsverbot nichts zuschießen. Diese Regelung wird seit Jahren kritisiert, Grüne und SPD fordern seine Abschaffung.

Einheitliche Standards mit mehr Praxisbezug gehören zu den Kernpunkten der Qualitätsoffensive

Auch der Bau von Kitas, Ganztagsschulen und Projekte wie die Inklusion lägen dann verstärkt im Gestaltungsbereich des Bundesministers. Mit erweiterten Kompetenzen könnte er die Länder zwingen, ihre Bildungssysteme durchlässiger zu gestalten - damit mehr Arbeiter- und Migrantenkinder Abitur machen.

Um die Lehrer besser auf den Unterricht vorzubereiten, ist eine bessere Ausbildung nötig. Einheitliche Standards und mehr Praxisbezug - das sind die Kernpunkte einer Qualitätsoffensive, die Ministerin Schavan bereits angeschoben hat.

Auch die BAFöG-Regelungen sollen reformiert werden

Außerdem: Die Regelungen für das Bafög sind kompliziert und gehen an der Lebenswirklichkeit junger Menschen vorbei. Hier wäre eine Reform nötig - ebenso wie bei der chaotischen Vergabe von Studienplätzen.