Diabetes des Typ 2 - Insulintherapie nicht hinauszögern

Von Cornelia Scherpe
13. September 2012

Diabetes des Typ 1 ist angeboren und damit diese Autoimmunkrankheit den Stoffwechsel nicht völlig aus dem Gleichgewicht bringt, müssen die Patienten bereits in sehr jungen Jahren damit beginnen, sich Insulin zu spritzen. Bei Diabetes des Typ 2 sieht das oft anders aus. Diese erworbene Form der Zuckerkrankheit kommt schleichend und die eigenen Insulinwerte verschlechtern sich erst nach und nach. Für viele Patienten ist das Anlass genug, die Insulintherapie so weit wie möglich nach hinten zu verschieben. Sie denken sich, dass ein später Beginn des Spritzens das Beste ist und warten so lange, bis es gar nicht mehr anders geht. Doch das ist ein Fehler, wie nun auch eine aktuelle Studie wieder zeigt.

Die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie sind dann am höchsten, wenn die Vergabe beginnt, bevor die HbA1c-Werte sich stark erhöht haben. In der US-Studie arbeitete man mit 1.129 Diabetikern. Man untersuchte sie einmal direkt zu Beginn der Insulintherapie und drei bis neun Monate danach. 40 Prozent von ihnen konnten durch die Therapie ihre Werte bessern. Die HbA1c-Werte sanken bei ihnen unter sieben (die Empfehlung liegt bei 6,5). Dabei zeigte sich, dass sich die erfolgreichen Patienten maßgeblich aus jenen zusammensetzten, die bei Beginn der Therapie noch gute HbA1c-Werte gehabt hatten. Sie hatten also früh mit der Behandlung angefangen und profitierten davon.

Die 60 Prozent, die ihre Werte trotz Vergabe von Insulin nicht effektiv senken konnten, hatten auch einen deutlich höheren Wert zu Beginn der Studie gehabt. Er hatte im Schnitt bei 9,2 gelegen.