Diabetes-Experte kritisiert Bundesinstitut für Bewertung von Analog-Insulin

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
1. Juli 2006

Im Streit um den Nutzen eines häufig verschriebenen Insulinpräparates wirft der Vorsitzende der Deutschen Diabetes-Stiftung, Prof. Dr. med. Rüdiger Landgraf, dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) vor, die Erfahrung von 400.000 bisher behandelten Diabetikern zu missachten.

Es geht um so genannte schnellwirkende Insulin-Analoga, die den Patienten bessere Blutzuckerwerte und einen flexibleren Tagesablauf erlauben. Sie sind aber etwa 30 Prozent teurer als andere Insuline.

Die Empfehlung des IQWiG wird ausschlaggebend dafür sein, ob die gesetzlichen Kassen die Kosten für Insulin-Analoga künftig noch übernehmen. Es hat entschieden, dass diese Insuline keinen therapeutischen Fortschritt brächten. Diabetes-Experte Landgraf ist gegensätzlicher Ansicht.

Im Interview mit dem Apothekenmagazin Diabetiker Ratgeber beklagt er, dass für die Prüfer weder die Zufriedenheit der Patienten eine Rolle gespielt habe, noch die Erfahrung der Diabetologen, die Analog-Insuline seit zehn Jahren erfolgreich einsetzen.