Diabetes schlägt sich auch auf die Muskel-Proteine

Von Cornelia Scherpe
22. Juni 2012

Diabetes ist zwar in erster Linie eine Krankheit, bei der die Balance der Blutzuckerwerte gestört ist, doch dies ist nur ein Symptom der Krankheit. Diabetes hat viele weitere Folgen und die sich aufbauende Insulinresistenz im Körper beeinflusst im Grunde die gesamten Biofunktionen. Nun haben deutsche Forscher herausgefunden, dass bei Diabetikern auch die Proteine in den Muskeln durch ihr Leiden verändert werden. Die Resistenz gegen das Hormon Insulin verändert die Eiweiße aller Muskeln.

Erkannt wurde dies, indem die Proteinwerte von zehn Diabetikern mit denen von elf gesunden Menschen verglichen wurden. Bei den Zuckerkranken waren die Proteine stark verändert. Es kamen mehr Enzyme vor, die für den Abbau von abkommenden Zucker nötig sind, jedoch fehlten wiederum andere Enzyme, die den so gewonnenen Zucker nutzten, um daraus Energie für die Muskelzellen zu machen. Der Zucker konnte also nicht umgewandelt werden und da die Zucker-Energie-Umwandlung somit auf halber Strecke stehen bleibt, muss der Organismus die Zwischenprodukte speichern.

Werden das zu viele, so nutzt er die einzige andere Möglichkeit, die er hat und wandelt alles in Fetteinlagerungen um. Dies wäre auch eine Erklärung dafür, warum viele Diabetiker auch zu Übergewicht neigen.