Diabetes Typ 1 führt offenbar zu Schlafproblemen - das stört zusätzlich den Blutzucker

Von Cornelia Scherpe
5. Januar 2012

Im Gegensatz zu Diabetes Typ 2, eine Krankheit, die oft auf Übergewicht und auf das Alter zurück zu führen ist, ist Diabetes Typ 1 eine Autoimmunerkrankung. Hier ist es das eigene Immunsystem, das den Körper stört. Es werden Antigene vom Körper gebildet, die durch den Körper streifen und die Zellen angreifen, die unser Insulin produzieren. So kommt es zu einem Insulinmangel, der lebensbedrohlich werden kann.

Patienten sind daher auf die regelmäßige Vergabe von Insulin angewiesen; dies erfolgt meist über Spritzen. Nun hat eine Studie ergeben, dass Patienten mit dieser Form der Zuckerkrankheit oft auch Schlafstörungen haben. Der schlechte Nachtschlaf führt dann zusätzlich zu einer Verschlechterung des Zuckerspiegels im Blut.

Die Forscher untersuchten im Zuge dieser Studie 50 Patienten, die alle zwischen zehn Jahren und 16 Jahren waren. Die Jugendlichen wurden im Schlaflabor untersucht und dabei zeigte jeder Dritte eine leichte Schlafstörung. Sie litten an einer Apnoe, also an gelegentlichen Aussetzern der Atmung. Der so gestörte Schlaf führte zu Müdigkeit und Konzentrationsstörungen, die sich auch in den Schulleistungen der Kinder und Jugendlichen niederschlugen. Der schlechte Schlaf führte auch dazu, dass der Blutzucker noch schlechter wurde. Dies zeigten Bluttests.

Die Ergebnisse überraschen die Forscher. Solche Erkenntnisse hat man bisher nur bei Senioren gemacht, die an Diabetes Typ 2 leiden. Offenbar betrifft es aber auch die jungen Patienten mit Diabetes Typ 1. Die Forscher legen allen Diabetikern, die bei sich Schlafprobleme feststellen, nahe, damit frühzeitig zum Hausarzt zu gehen und den Verdacht anzusprechen.