Diabetespatienten: Jährliche Augenuntersuchung nicht immer notwendig

Von Katharina Cichosch
28. Februar 2012

Bisher gibt es klare Empfehlungen, wie häufig Diabetiker sich beim Augenarzt durchchecken lassen sollten. Die Zuckerkrankheit schädigt die Gefäße und kann somit zur Retinopathie, einer fortschreitenden Verschlechterung des Sehvermögens, führen. Im schlimmsten Fall droht eine vollständige Erblindung.

Die rechtzeitige Diagnose kann die Retinopathie zwar nicht völlig aufhalten. Sie gilt jedoch als wichtiges Warnsignal, um die zu Grunde liegende Diabetes-Erkrankung noch besser zu behandeln. Insbesondere Typ-2-Diabetiker müssen hierzu aber nicht unbedingt jährlich zum Augendoc, wie eine britische Studie jetzt nahelegt.

Hierzu wertete das Forscherteam um Dr. Max. O.Bachmann die Daten von über 16.000 Patienten mit Typ2-Diabetes aus. Dabei stellten die Wissenschaftler fest: War beim Screening kein Anzeichen für eine Retinopathie erkennbar, so entwickelten die betroffenen Patienten meist erst nach mehreren Jahren erste Anzeichen der gefürchteten Sehverschlechterung. Deshalb könnte es für Typ-2 Diabetiker bei negativem Krankheitsbefund womöglich ausreichen, in deutlich größeren Abständen zur Augenuntersuchung zu gehen.