Diabetische Nervenschäden können durch Blick auf die Hornhaut der Augen festgestellt werden

Von Nicole Freialdenhoven
17. September 2013

Schon länger ist bekannt, dass häufig ein Blick auf die Augen genügt um bestimmte Krankheitsbilder festzustellen. Forscher stellten nun fest, dass die Hornhaut des Auges Auskunft über den Zustand des gesamten Nervensystems geben kann und somit diabetische Neuropathien leichter diagnostizierbar macht. Nervenerkrankungen, in der Fachsprache Neuropathien genannt, gehören zu den am weitesten verbreiteten Folgeerkrankungen der Diabetes.

Durch die dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerte wird das periphere Nervensystem geschädigt, so dass die Betroffenen häufig ein Kribbeln oder Stechen in den Beinen und Füßen verspüren oder sich ein Gefühl der Taubheit ausbreitet. Eine gefürchtete Spätfolge ist der sogenannte "diabetische Fuß": Da die Erkrankten keine leichten Verletzungen am Fuß mehr spüren, kommt es zu chronischen Problemen, die im schlimmsten Fall eine Amputation des gesamten Fußes erforderlich machen. Bislang konnte eine fortschreitende Neuropathie nur durch Gewebeproben aus dem Bein festgestellt werden.

Die Forscher der Uniklinik Rostock entwickelten nun jedoch ein neues Augenmessgerät, das sogenannte Rostock-Laser-Scanning-Mikroskop (RLSM) mit dessen Hilfe sich das Nervenfasergeflecht der Hornhaut in den Augen detailliert untersuchen lässt. Dadurch erlaubt Rückschlüsse auf Nervenschäden im ganzen Körper und somit eine frühe Diagnose der Neuropathie. Der "diabetische Fuß" ist zwar nicht heilbar, doch eine Früherkennung hilft den Betroffenen, sich darauf einzustellen und sich um eine gründliche regelmäßige Fußpflege zu bemühen.