Diagnose Brustkrebs - verzichten Sie nie auf die zweite Meinung

Von Cornelia Scherpe
21. November 2012

Jede Frau ist zunächst geschockt, wenn sie die Diagnose Brustkrebs erhält und will verständlicherweise so schnell wie möglich gegen die bösartigen Zellen in ihrem Brustgewebe vorgehen. Mediziner raten allerdings dazu, nicht überstürzt zu handeln, sondern sich die Zeit für den Besuch eines zweiten Onkologen zu nehmen. Es ist immer ratsam, mindestens zwei Meinungen zum Krankheitsbild einzuholen, denn die Realität zeigt, dass ein anderer Arzt oft nicht der Meinung seines Kollegen ist und Alternativen in den Raum stellt.

In einer aktuellen Statistik zeigt sich, dass gut 50 Prozent der Zweitmeinungen deutlich vom Vorschlag des ersten Arztes abweichen. Natürlich hat dies auch den Nachteil, dass die Patientinnen verunsichert werden, doch diese seelische Belastung sollten Sie in Kauf nehmen. Oft ist das Reden mit verschiedenen Medizinern sinnvoller, damit die passende Therapie gefunden werden kann. Die Ärzte können auch untereinander kommunizieren, ihre Befunde austauschen und dann die ideale Lösung für eine Patientin finden. Aufklärungsgespräche für Vor- und Nachteile der verschiedenen Therapien helfen Ihnen beim Verstehen der Krankheit und des Therapieverlaufs. Dies alles erhöht am Ende die Chancen auf eine Genesung eher, als der sofortige Beginn einer Therapie.

Für Menschen, die in der Stadt leben, ist das Einholen weiterer Meinungen in den meisten Fällen problemlos und schnell geschehen. Wer dagegen auf dem Land lebt, sollte sich frühzeitig um Termine bei verschiedenen Fachärzten kümmern. Es ist auf keinen Fall ein Vertrauensbruch, wenn man zu mehreren Medizinern geht, sondern das gute Recht jedes Patienten.