Die Chagas-Krankheit - der Klimawandel trägt sie nach Nordamerika

Von Cornelia Scherpe
21. März 2012

Bei der Chagas-Krankheit handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Der Parasit, der sie auslöst, wird "Trypanosoma cruzi" genannt und ist eine einzellige Lebensform. Übertragen wird dieser Parasit durch die Raubwanzen, in denen er eigentlich lebt. Doch diese Tiere stechen bei Kontakt mit Menschen in die Haut des Betroffenen und übertragen so den Parasiten.

Die Infizierten bekommen zunächst Ödeme, also Wassereinlagerungen, im Gesicht und dies meist um die Augen herum. Später jedoch greift der Erreger auch innere Organe an und schädigt in erster Linie das Herz. Oft kommt es dabei zu einer dilatativen Kardiomyopathie, einer krankhaften Herzmuskel-Erweiterung.

Bisher kommen die Raubwanzen hauptsächlich in Mittel- und Südamerika vor, doch der Klimawandel lässt sie vermutlich bald in den Norden wandern. Forscher gehen nach einer aktuellen Studie daher davon aus, dass die USA in den kommenden Jahrzehnten mit vermehrten Fällen der Chagas-Krankheit rechnen muss. In California und Arizona fand man bereits Raubwanzen und 38 Prozent der Tiere hatten menschliches Blut im Organismus. Sie hatten also schon einmal einen Menschen gestochen.

50 Prozent der untersuchten Tiere trugen auch den Parasiten "Trypanosoma cruzi" in sich.