Die Einnahme von Aspirin senkt bei Schwangeren das Risiko auf eine Präeklampsie

Präeklampsievorbeugung durch regelmäßige Aspirineinnahme - ideal für bestimmte Präeklampsie-Risikogruppe

Von Cornelia Scherpe
20. Juli 2017

Es gibt eine Krankheit, die nur während der Schwangerschaft auftritt und deren Risiko sich schwer einschätzen lässt: die Präeklampsie. Betroffene Frauen haben ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel teils schwere Ödeme (Wassereinlagerungen), leiden an Hypertonie (Bluthochdruck) und scheiden zu viele Eiweiße über den Urin aus (Proteinurie genannt).

Einige Studien haben bereits gezeigt, dass man das individuelle Risiko auf eine Präeklampsie senken kann, wenn Schwangere regelmäßig Aspirin einnehmen. Das Mittel soll prophylaktisch bis zum Geburtstermin verordnet werden.

Gutes Ergebnis, Nebenwirkungen oft rein psychisch

Allerdings birgt Aspirin auch die Möglichkeit auf Nebenwirkungen mit sich, weshalb im Idealfall nur die Frauen eine Aspirin-Prophylaxe vom Frauenarzt verschrieben bekommen sollten, die zur Präeklampsie-Risikogruppe gehören. Diese Gruppe zu definieren, ist jedoch schwer. Allgemein werden Faktoren wie hoher Blutdruck und Übergewicht vor der Schwangerschaft und bekannte Präeklampsien aus früheren Schwangerschaften berücksichtigt.

Aufgrund der genannten Risikofaktoren wurden in einer britischen Studie 1.776 Frauen ausgewählt und sollten während der Schwangerschaft Aspirin einnehmen. Ab der 11. oder spätestens 14. Woche bekamen sie entweder die Prophylaxe (150 Milligramm am Tag) oder ein Placebo. Wie gut das Aspirin wirklich hilft, zeigen nun die Zahlen.

In der Placebogruppe erkrankten 35 Frauen an einer Präeklampsie, was 4,3 Prozent entspricht. Unter Aspirin waren es in der Gegengruppe nur 13 Frauen und damit 1,6 Prozent. Das Risiko auf Präeklampsie sinkt damit insgesamt um 73 Prozent, was den Nutzen der Prophylaxe belegt.

Nebenwirkungen müssen die Frauen der Studie zufolge kaum fürchten. Sie traten unter Aspirin nur in 1,8 Prozent der Fälle auf. In der Placebogruppe kam man auf 3,1 Prozent, was zeigt, dass viele Nebenwirkungen rein psychischer Natur waren.