Die Entzündungen bei Schuppenflechte können Diabetes fördern

Von Cornelia Scherpe
15. November 2012

Patienten mit Schuppenflechte leiden nur auf den ersten Blick an einer Hautkrankheit. Natürlich ist das größte Organ des Menschen von der Psoriasis betroffen, doch das Leiden beschränkt sich keinesfalls darauf. Die gereizte und schuppige Haut ist nur ein Symptom, das bei weitem nicht das schlimmste sein muss. Forscher haben jüngst herausgefunden, dass die Entzündungen bei Schuppenflechte durchaus Diabetes fördern können. Betrachtet wurden dafür insgesamt 27 Studien und damit die Daten von rund 314.000 Menschen mit Psoriasis.

In ihrer Studie ermittelten die Forscher eine Risikosteigerung um 50 Prozent bei Patienten mit milder Schuppenflechte und eine Steigerung um das 2-Fache bei einem besonders schweren Verlauf. Wie hängt das zusammen? Psoriasis ist eine genetisch bedingte Krankheit, die nicht nur zu Entzündungsherden auf der Haut führt, sondern im ganzen Körper diverse Entzündungsprozesse in Gang setzen kann. Das Immunsystem ist durch den Genfehler schlicht aus dem Ruder. Je schlimmer diese Entzündungen sind, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Entzündungsfaktoren sich im Blut anhäufen und von dort aus zu allen Organen gelangen. Die Zellen, die diese Entzündungsfaktoren herstellen, werden aber mehr und mehr resistent gegen Insulin, sodass das Risiko auf Diabetes steigt.

Bisher kann Psoriasis nicht geheilt werden, allerdings ermöglicht eine gewissenhaft wahrgenommene Therapie zumindest einen stabilen Verlauf ohne besonders schwerwiegende Entzündungsherde. Hält man die Entzündungen unter Kontrolle, hat man in gewissem Maße auch einen positiven Einfluss auf das Diabetesrisiko.