Die Folgen des Rauchens auf Ungeborene - welche molekularen Mechanismen spielen eine Rolle?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
11. Februar 2014

Dass werdende Mütter in der Schwangerschaft nicht rauchen sollten, da sie auf diese Weise ihr Baby gefährden können, ist nicht neu. Zu den schädlichen Auswirkungen des Nikotinkonsums auf die Kleinen gehört Untergewicht und spätere Folgen wie Lungenfunktionsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Atemwegsinfektionen.

Der Frage, welche molekularen Mechanismen dabei ablaufen, wurde bisher nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Forscher des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben in einer Langzeitstudie versucht herauszufinden, welchen Einfluss das Rauchen auf das Immunsystem des Kindes hat.

Bei den Erkenntnissen spielt besonders die so genannte microRNA eine Rolle. Dabei handelt es sich um RNA-Moleküle, die für die Entwicklung unserer Abwehrkräfte wichtig sind. Sie sind wiederum für die Funktion von T-Zellen mitverantwortlich.

Bei Funktionsstörungen kann es zu allergischen Erkrankungen kommen.

Bei den Untersuchungen kam heraus, dass es bei hoher Tabakbelastung zu hohen RNA-Werten im Blut der Schwangeren sowie im Nabelschnurblut kommt. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Anzahl an T-Zellen geringer ausfällt.

Die Forscher kamen schließlich zu dem Ergebnis, dass weniger T-Zellen ein wichtiger Faktor dafür sind, dass die Kinder im Laufe ihres Lebens eher eine Allergieerkrankung entwickeln - auch das Risiko an Neurodermitis zu erkranken, ist deutlich höher.