Die hilfreiche "Tomatenpille" - Studie belegt Wirksamkeit des Nahrungsergänzungsmittels

Von Cornelia Scherpe
16. Juni 2014

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass Nahrungsergänzungsmittel einem gesunden Menschen wenig bringen. Wer keine Krankheiten hat und sich halbwegs gesund ernährt, gibt daher nur unnötig Geld aus.

Die Kraft der Tomate

Anders sieht es bei Menschen aus, die bereits an einer Krankheit leiden, oder vom Arzt eine eindeutige Mangelernährung bescheinigt bekommen haben. Sie sollen auf ärztlichen Rat hin oft Nahrungsergänzungsmittel nehmen und damit dem Körper auf natürliche Weise ein wenig unter die Arme greifen.

Genau diese Hilfe bieten offenbar auch "Tomatenpillen". Hierbei handelt es sich um Nahrungsergänzungsmittel, die den Stoff "Lycopen" enthalten. Dieser kommt in Tomaten vor und gibt ihnen die charakteristische rote Farbe. Auch Wassermelonen oder Hagebutten enthalten viel Lycopen.

Studien im Labor hatten vor einiger Zeit gezeigt, dass Lycopen nicht nur eine antioxidative Wirkung hat, sondern diese Wirkung im Vergleich zum bekannten Vitamin C gleich zehn Mal so hoch ist. Daher vermutet man auch, dass Lycopen die Gefäße schützt und so diversen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt.

Die Studie

In einer kleinen Studie mit 72 Probanden wurde dies nun auch am Menschen belegt. 36 der Teilnehmer waren völlig gesund, während die übrige Hälfte bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung hatte. Die Probanden erhielten per Zufall entweder Lycopen als Tablette oder ein Placebo. Die Einnahme erfolgte täglich und das über zwei Monate hinweg.

Nach den acht Wochen wurden Tests durchgeführt, um den Zustand der Gefäße zu ermitteln. Dabei zeigte sich, dass Lycopen bei den gesunden Probanden nichts bewirkt hatte.

Wie bei anderen Nahrungsergänzungsmitteln gilt also offenbar auch hier, dass bei einem gesunden Körper die Einnahme überflüssig ist. Die Teilnehmer mit einer Vorerkrankungen profitierten dagegen durchaus von der Therapie.

Die allgemeine Gefäßfunktion hatte sich messbar gebessert, da die Vasodilatation (die Ausdehnung) der Gefäße besser geworden war. Dies dürfte das Risiko für Ereignisse wie Thrombosen, Herzinfarkte und Schlaganfälle sinken lassen.