Die Hirnstimulation auf einem neuen Level - Parkinson kann bald noch besser behandelt werden

Von Cornelia Scherpe
25. März 2013

Patienten mit Morbus Parkinson können heute bereits auf verschiedene Weisen recht gut therapiert werden. Neben Medikamenten kommt immer häufiger auch die sogenannte Tiefe Hirnstimulation, kurz THS, zur Anwendung. Dabei werden ganz gezielt Impulse in das Gehirn abgegeben, die dessen Aktivität zum Positiven beeinflussen sollen. Bisher war es jedoch aus technischen Gründen nicht möglich, mehr als nur eine Hirnregion damit zu beeinflussen.

Die Ärzte öffnen in einer OP den Schädel und setzen das Implantat direkt in das Hirnareal "Nucleus subthalamicus". Die Elektroden daran können dann die nötigen Impulse an die Nervenzellen weitergeben. Das bei Parkinson hyperaktive Areal wird hierbei beruhigt. Das bringt in der Praxis oft aber eine Nebenwirkung mit sich: andere Regionen werden blockiert, was zu neuen Bewegungsstörungen führen kann.

Die verbesserte Hirnstimulation soll das ändern, indem bei der OP eine weitere Hirnregion behandelt wird, sodass die Blockaden wieder gelöst werden. Nun wird zusätzlich die Hirnregion "ubstantia nigra pars reticula" stimuliert.

In einer ersten Studie zeigte sich, dass so die bisher häufige Nebenwirkung der Blockade wirklich umgangen werden kann. In der Pilotstudie arbeitete man zunächst nur mit zwölf Freiwilligen. Die neue Kombi-Stimulation wurde von allen sehr gut vertragen und zeigte keine neuen Nebenwirkungen. Die Blockaden gingen bei den Patienten im Schnitt um 40 Prozent zurück, was die neue Methode der alten Version deutlich überlegen macht.

Die Mobilität der Patienten stieg so noch weiter an. Man hat die Hoffnung, dass man so auch jenen Parkinson-Patienten helfen kann, die in einem weit fortgeschrittenen Stadium sind und auf die bisherige Hirnstimulation schon nicht mehr reagieren.