Die individuelle Krebsgefahr und das Gewicht: Adipöse Menschen sind besonders gefährdet
Menschen mit Adipositas haben nicht nur einige Kilos zu viel, sondern sind krankhaft übergewichtig. Damit man einen ungefähren Wert zur Orientierung hat, gehen Ärzte davon aus, dass man ab einem BMI von 30 von Adipositas sprechen kann.
Diese Menschen leiden oft unter Folgeerkrankungen wie Diabetes und chronischem Bluthochdruck. Doch auch ihre Gefahr für Krebs ist erhöht. Wie stark das Gewicht mit den verschiedenen Krebsformen zusammenhängt, hat jüngst eine Studie aus England ermittelt.
Zur Studie
Dafür arbeiteten die Forscher mit den Daten von 5,24 Millionen gesunden Menschen. Alle wurden über 7,5 Jahre betreut und in dieser Zeit traten 166.955 Fälle von Krebs auf.
Da man den BMI jedes einzelnen Teilnehmers ermittelt hatte, konnte man das Gewicht mit den 22 aufgetretenen Tumorarten vergleichen und nach einem Zusammenhang sehen. Dabei wurde bei 17 Krebsformen deutlich, dass das individuelle Krebsrisiko tatsächlich größer wird, wenn ein Mensch adipös ist. Der Zusammenhang war bei zehn dieser 17 Arten besonders hoch. Ermittelt wurde das Risiko im direkten Vergleich zwischen Menschen mit normalem BMI (25) und dem BMI von 30+.
Eine Prognose
Die Gefahr für Gebärmutterkrebs stieg dabei am stärksten und zwar im 62 Prozent. Danach folgten Gallenblasenkrebs mit 31 Prozent und Nierenkrebs mit 25 Prozent. Leberkrebs lag bei 19 Prozent und Gebärmutterhalskrebs sowie Darmkrebs bei je zehn Prozent. Direkt dahinter befanden sich Schilddrüsenkrebs, Eierstockkrebs und Leukämie mit je neun Prozent. Brustkrebs nach der Menopause lag noch bei fünf Prozent.
Die Ergebnisse aus England zeigen deutlich, wie wichtig es ist, Übergewicht zu vermeiden und bestehende Adipositas zu bekämpfen. Starkes Übergewicht ist ebenso wie die bekannten Risikofaktoren Rauchen und Alkoholmissbrauch in der Hand jedes einzelnen. Damit kann jeder Mensch sein eigenes Risiko auf Krebs effektiv minimieren und ein gesundes Leben führen.