Die Jagdspinne ist trotz fehlender Sehnen und Bänder in den Beinen ein extrem schneller Jäger

Von Melanie Ruch
22. August 2013

Die tropische Jagdspinne aus dem zentralamerikanischen Dschungel geht im Gegensatz zu den meisten anderen Spinnenarten aktiv auf Beutefang. Anstatt sich ein Netz zu bauen und darin zu warten bis sich Beutetiere verfangen, um sie dann gemütlich zu verspeisen oder als Vorrat einzuwickeln, legt sich die Jagspinne auf den Blättern der Bäume auf die Lauer und wartet bis sich ein Beutetier nähert, um sich dann blitzschnell darauf zu stürzen.

Innerhalb einer Sekunde kann die Jagdspinne bis zu 70 Zentimeter zurücklegen und das ganz ohne Sehnen und Bänder in den Beinen, wie Forscher der Universität Jena herausgefunden haben. Die fehlende Elastizität in den Beinen hat sogar einige Vorteile für die Jagdspinnen. Sie halten ihren Körperschwerpunkt dadurch immer auf der gleichen Höhe, auch beim Laufen.

Ihr Körper schwingt also so gut wie garnicht, was nicht nur Energie spart, sondern auch die Ortung der kleinen Räuber durch Beutetiere erschwert, da so auch keine Schwingungen auf den Boden übertragen werden. Die Erkenntnis, dass eine schnelle und sichere Fortbewegung auch ohne Elastizität in den Gliedmaßen möglich ist, könnte den Forschern zufolge eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von lauffähigen Robotern spielen.