"Die Jugend von heute" stärkt Selbstbewusstsein der Älteren
Schlechte Meldungen über Jugendliche kommen bei älteren Menschen gut an
Ältere Menschen lesen gerne Negatives über Jugendliche, weil das offensichtlich ihr Selbstvertrauen stärkt. Zu dem Schluss kam zumindest ein amerikanisch-deutsches Forscherteam in einer experimentellen Studie. Den Probanden in den Altersklassen 18 bis 30 und 50 bis 65 wurde vermittelt, sie wären Testleser einer neuen Internet-Zeitschrift. Sie sollten am Bildschirm auswählen, welche Artikel ihnen spontan interessant und lesenswert erschienen.
Über das Interesse an positiven und negativen Meldungen anderer Altersklassen
Das Ergebnis war, dass junge Menschen sich offensichtlich für Nachrichten über andere aus ihrer Altersklasse interessieren, gleichermaßen positive wie negative. Berichte über Senioren dagegen berühren sie weniger. Die Älteren dagegen lasen auch gerne über jüngere Menschen - allerdings vornehmlich Negatives. Erfreuliche Nachrichten interessierten sie weniger.
Schließlich wurde mit dem Ausfüllen eines Fragebogens die aktuelle psychische Verfassung der Probanden überprüft. Interessanterweise stellten sich gerade jene Älteren als besonders selbstbewusst heraus, die verstärkt negative Artikel über junge Menschen gelesen hatten. Die Forscher schlossen daraus, dass die Gewissheit über die "schlimme Jugend von heute" bei älteren Menschen das Selbstwertgefühl steigert.