Die Krankheit Alzheimer hinauszögern - wer sich bewusst Lebensinhalte setzt, bleibt länger fit

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Bisher ist Alzheimer nicht heilbar, doch es gibt bereits verschiedene Therapieansätze, um die fortschreitende Demenz zu verlangsamen. Ein ganz einfacher Weg, für den es weder Therapeuten noch Medikamente braucht: gezielte Lebensinhalte verfolgen.

Wer mit einer beginnenden Alzheimer-Krankheit nicht einfach in den Tag hinein lebt oder gar Depressionen entwickelt, kann die Symptome abmildern und eine Verschlechterung deutlich in die Zukunft verschieben. Dies ergab eine Studie, in der die Teilnehmer direkt nach ihren Wünschen und Projekten bezüglich der eigenen Zukunft gefragt wurden. Die Studie zeigte, dass die Psyche eines Menschen ganz wesentlich mit darüber entscheidet, ob die Krankheit schlussendlich zum Ausbruch kommt und wie stark.

Nach vier Jahren der Studie waren 264 Probanden verstorben. Die Forscher hatten die Erlaubnis, die Gehirne dieser Menschen nach dem Tod zu untersuchen und die Schwere der Plaques zu ermitteln. Diese Ablagerungen sagen etwas über die Intensität der Alzheimer-Krankheit aus. Diese Ergebnisse wurden mit den Antworten zum Lebenssinn verglichen. Deutliches Ergebnis: trotz ähnlicher Plaque-Werte hatten jene Menschen zu Lebzeiten weniger mit Alzheimer zu kämpfen gehabt, die ein klares Ziel verfolgt hatten.

Demenz-Patienten sollten sich also sinnvolle Beschäftigungen suchen. So bleiben die Nervenzellen aktiv und der verfolgte Lebenssinn schützt vor Verstimmungen und Depressionen. Doch eigentlich sollte man ohnehin nicht erst dann mit dem bewussten Verfolgen eines Lebenssinn beginnen, wenn man erkrankt, sondern bereits davor. Wer Zeit seines Lebens gezielt auf etwas hinarbeitet, bleibt vor Demenz eher geschützt, auch wenn die Anlagen für Alzheimer in ihm stecken.