Die Mode der Ossis und Wessis - Eine spannende Ausstellung über die Modewelt vor dem Mauerfall

Thüringer Ausstellung beweist: Modeunterschiede zwischen Ost und West waren nicht so groß

Von Cornelia Scherpe
31. Mai 2010

Bis Ende August kann man in Erfurt die Modewelt aus der Zeit vor der Mauer bestaunen. Sowohl die Garderobe der "Ossis", als auch die der westdeutschen Frauen ist dort ausgestellt und läd zum Rätseln ein. Wem gehört das Cocktailkleid, wem das Kostüm? Hat man in der ehemaligen DDR mehr mit groben Strick gearbeitet, als mit Samt und Seide? Waren die Westfrauen mit Hüten und Hosenanzügen mutiger, als die ostdeutschen Geschlechtsgenossinnen?

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Direktorin des Museums für Thüringer Volkskunde hat die Stücke ausstellen lassen und überrascht die Besucher mit der Erkenntnis: So unterschiedlich waren Ost und West in Modedingen gar nicht. Die Trends ereilten beide Seiten, der Unterschied fand sich nur in der Umsetzung. Frauen im Osten hatten es schwerer, die begehrten Teile zu erhalten. Oft gab es nur die Möglichkeit auf ein Westpäckchen zu hoffen, oder sich selbst an die Nähmaschine zu setzen.

Wer in die faszinierende, heute zum Teil amüsant wirkende Modewelt von der alten Ost- und Westzeit eintauchen will, sollte bis 29. August einen Trip nach Erfurt unternehmen.