Die Organspende der Zukunft: Erstes Gewebe erfolgreich mit 3D-Drucker hergestellt

Von Cornelia Scherpe
10. Januar 2014

Wer aufgrund einer Krankheit oder nach einem Unfall auf eine Organspende angewiesen ist, benötigt einen zu ihm passenden Organspender, damit der lebenswichtige Tausch durchgeführt werden kann. In wenigen Jahrzehnten könnte es jedoch möglich sein, dass es keinen Spender mehr geben muss, da das notwendige Organ aus dem Drucker kommt.

"Mini-Niere" aus Bio-Drucker

Was sich für viele einfach nur nach Science Fiction anhört, konnte im kleinen Rahmen tatsächlich schon umgesetzt werden. In den USA haben Forscher vor kurzem eine "Mini-Niere" mittels Bio-Drucker erstellen können. Das künstlich erzeugte Organ ist allerdings noch weit davon entfernt, wirklich als Transplantat eingesetzt zu werden, denn noch könnte diese Niere nicht alle Aufgaben im Körper übernehmen. Ein Erfolg ist es trotzdem und dieser setzt sich auch an anderen Instituten fort.

Hürden bei Gewebekonstrukten

In Deutschland haben Forscher nun zum ersten Mal Knorpelgewebe mittels 3D-Drucker hergestellt. Mittels Modell und Bio-Tinte wird Schicht um Schicht gedruckt, bis dreidimensionales Gewebe entstanden ist. Allerdings besteht aktuell noch die Hürde, Blutgefäße in diese Gebilde einzufügen. Solange man die Blutgefäße noch nicht drucken kann, können die Zellen nicht für sich allein wachsen und leben.

Funktionsfähige Organe in den nächsten Jahren

Dennoch sind die Forscher zuversichtlich, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren die nötigen Fortschritte geben wird. Zur Mitte des 21. Jahrhunderts könnte es dann tatsächlich soweit sein, dass man vollständig ausgebildete und funktionsfähige Organe drucken kann. Bis dahin muss allerdings auch noch die Frage geklärt werden, woher man die Ausgangszellen zum Arbeiten nehmen soll.

Der Patient selbst kann selten eigene Zellen spenden, da genau das Organ, um das es geht, krank ist. Man müsste also mit Stammzellen arbeiten, die umprogrammiert werden, was bisher zu häufig zu Mutationen und daher Krebs führt.

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