Die sogenannten Falsch-Diagnosen bei Brustkrebs sind nur Über-Diagnosen

Von Cornelia Scherpe
7. Mai 2012

Mittels der Mammografie soll bei Frauen Brustkrebs bereits im Frühstadium erkannt werden. Doch das vergleichsweise noch junge Verfahren der Diagnostik ist in letzter Zeit wieder und wieder in die Kritik geraten. Gegner geben zu bedenken, dass vielen Frauen zwar geholfen werden kann, dass es jedoch öfter auch zu Fehldiagnosen kommt. Diese falsch-positiven Befunde machen den Frauen nicht nur völlig umsonst Angst, meist werden auch weitere Untersuchungen durchgeführt, die unnötig gewesen wären.

An dieser Stelle schalten sich einige Forscher ein und wollen diese Ansicht relativieren. Sie betonen, dass es an sich kaum Falsch-Diagnosen gibt. Wird während der Mammografie eine Auffälligkeit festgestellt, so gibt es da auch etwas, das von der Norm abweicht. Diese Veränderungen können durchaus minimal sein und später als eher ungefährlich eingestuft werden. Das bedeutet nicht, dass die Mammografie eine Falsch-Diagnose gestellt hat, sondern lediglich eine Über-Diagnose. Die empfindliche Technik reagiert einfach auf minimale Veränderungen im Brustgewebe.

Außerdem hält man den Kritikern vor, dass man bisher noch nicht alles über den Krebs weiß. Das wiederum kann durchaus bedeuten, dass zunächst als falsch-positiv eingeschätzte Befunde sich nach Jahren leider doch als richtig herausstellen. Man weiß noch nicht sicher, wie aggressiv eine Mutation der Zellen am Ende ist und ob sich daraus nicht doch ein Krebsgeschwür entwickelt.