Die Unfähigkeit an das eigene Talent zu glauben: Hochstapler-Syndrom macht vielen zu schaffen

Von Nicole Freialdenhoven
27. Januar 2014

Eine erfolgreiche Karriere hängt gewöhnlich von Fleiß, Können und Talent ab, denn mit Glück oder Beziehungen alleine kann niemand auf Dauer bestehen. Dennoch gibt es Menschen, die nicht an das eigene Können glauben und überzeugt sind, den eigenen Erfolg nicht verdient zu haben. Sie leben in ständiger Angst davor, dass ihre Welt schon am nächsten Tag zusammenbrechen könnte. Psychologen sprechen bei diesem Phänomen vom "Hochstapler-Syndrom" oder auf Englisch "Impostor Syndrome".

Geringes Selbstwertgefühl als Ursache

Deutlichstes Anzeichen für dieses Syndrom ist die Unfähigkeit, Erfolge dem eigenen Können oder Fleiß zuzuschreiben. Wird die Prüfung mit einer glatten Eins bestanden, wird dies auf "Glück" zurückgeführt und statt eines Gefühls der Zufriedenheit über die erbrachte Leistung stellt sich ein Gefühl der Unzufriedenheit ein, weil der Erfolg als "unverdient" empfunden wird. Als Ursache für dieses Syndrom wird ein geringes Selbstwertgefühl angeführt. Die Betroffenen überschätzen andere Menschen und empfinden sich selbst als minderwertig ihnen gegenüber.

Frauen sind häufiger vom Hochstapler-Syndrom betroffen als Männer. Psychologen vermuten sogar, dass dies mit dafür verantwortlich sein könnte, dass Frauen seltener in den Spitzenpositionen der Unternehmen vertreten sind als Männer, obwohl sie heute oft bessere Abschlüsse und Noten aufweisen können. Bislang ist dieses Syndrom jedoch noch zu wenig erforscht um konkrete Schlüsse daraus zu ziehen.