Die Zahl der Neuerblindungen wird steigen

Von Frank Hertel
11. April 2011

Die Universitätsaugenklinik in Bonn hat eine Zukunftsprognose in Bezug auf die zu erwartenden Neuerblindungen aufgestellt und errechnet, dass die Zahl steigen wird.

Heute erblinden pro Jahr 100000 Menschen in Deutschland. In zwanzig Jahren werden es etwa 125000 sein. Die Hälfte davon wird über 80 Jahre alt sein und Frauen werden doppelt so oft davon betroffen sein wie Männer. Der Grund für diese Entwicklung ist die steigende Lebenserwartung.

Um dieses Ergebnis zu erstellen, haben die Bonner Wissenschaftler das Blindengeldarchiv des Landschaftsverbandes Rheinland unter die Lupe genommen. Heute sind im Rheinland etwa 20000 Menschen ganz oder fast blind, der Altersdurchschnitt liegt bei 72 Jahren, der Frauenanteil bei 65 Prozent. Jede zweite Erblindung geht auf das Konto der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), 15 Prozent der Erblindungen verursacht der Grüne Star (Glaukom). Die dritthäufigste Ursache ist die diabetische Retinopathie.