Dreist! Luxusdampfer legte an privatem Strand in Haiti zum Partymachen an

Kreuzfahrtschiff erlaubt sich im Katastrophengebiet Luxusparty - geteilte Meinungen bei Passagieren

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
19. Januar 2010

Es ist eines der größten humanitären Desaster, das die Region je erlebt hat: das Erdbeben von Haiti, das hunderttausende von Menschenleben kostete.

Nun hat sich eine Schifffahrtsgesellschaft eine unfassbar höhnische und geschmacklose Aktion geleistet: das Luxuskreuzfahrtschiff "Independence of the Seas" der Linie "Royal Caribbean Cruise" legte an einem privaten haitianischen Strand an, unweit des Schauplatzes der Katastrophe, umzäunt und bewacht von bewaffneten Wachen.

Außerden mietete die Florida-Kreuzfahrt-Gesellschaft eine Halbinsel und fünf unberührte Strände, damit die Gäste auch Platz und Abwechslung haben. Die Gäste sollten geschützt sein, während sie sich am Strand amüsieren.

Anlegeerlaubnis aufgrund von Hilfsgüter-Lieferung

Wieso sie überhaupt anlegen durften? Das Schiff hatte 40 Paletten Hilfsgüter für die Haitianer geliefert. Auf den Strand-Teilen hatten die Luxus-Gäste dann die Möglichkeit, Wassersport zu betreiben, zu grillen und Souvenirs zu erstehen. Jedoch waren nicht alle Passagiere skupellos.

Die Möglichkeit, dort zu entspannen, wo abertausende starben, teilte die Gäste in zwei Lager. Zwar spendet die Kreuzfahrtgesellschaft nun alle Erlöse an die Opfer von Haiti, trotzdem wollten einige nicht von Board gehen. Viele plagt angesichts der Hungernden und Sterbenden das schlechte Gewissen, einige könnten nach eigenen Angaben "nichtmals ihren Burger herunterwürgen".