Durch Mitgefühl für Zusammenhalt sorgen - Wie es sich entwickelt und wie man es trainieren kann

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
20. Juni 2013

Damit ein Zusammenleben - sei es das mit einem Partner oder mit Freunden - funktioniert, bedarf es eines ganz besonderen Gefühls: der Empathie. Sich mit einem Menschen freuen oder sein Leid zu teilen ist eine Eigenschaft, die wir Experten zufolge von Geburt an haben. Nur durch Mitgefühl sind wir dazu in der Lage, unsere Lieben in schweren Zeiten zu trösten, sich für sie und mit ihnen zu freuen, und zu erkennen, wenn sie unsere Hilfe benötigen.

Wie sich die Empathie entwickelt und letztendlich zeigt, hängt zum großen Teil von unserer Kindheit ab: Wer von seinen Eltern Mitgefühl erfährt sowie das Glück, dass seine Bedürfnisse von ihnen ernst genommen werden, wird dies in seiner Zukunft ebenfalls weitergeben können. Vorbilder sind für die Entwicklung von Mitgefühl also sehr wichtig.

Spiegelneuronen als Zentrum des Mitgefühls

In den 90er Jahren haben Forscher herausgefunden, dass sogenannte Spiegelneuronen - ein bestimmter Bereich im Gehirn - für die Ausprägung von Mitgefühl verantwortlich sind. Sie sorgen dafür, dass man sich in die Situation unseres Gegenübers hineinversetzen und sie mitfühlen kann. Dass was wir sehen wird durch das Spiegelsystem so umgewandelt, dass wir uns so fühlen, als würden wir es selbst erleben.

Besonders in der Partnerschaft ist das Empfinden von Mitgefühl sehr wichtig. Sich mit dem Partner zu freuen gibt ihm einen ordentlichen Schub im Selbstbewusstsein und wenn man sein Leid teilt, fühlt er sich gut aufgehoben und geborgen. Forscher aus den USA haben entdeckt, dass Menschen mittleren Alters am meisten Empathie zeigen. In jüngeren Jahren ist das Mitgefühl noch nicht gänzlich ausgeprägt und bei älteren Menschen nimmt die Fähigkeit wieder ab.

Mitgefühl lässt sich trainieren

Experten zufolge ist es möglich, an seiner Fähigkeit mitzufühlen, zu arbeiten. Dies gelingt, indem man sich darauf konzentriert, seinen Gesprächspartner ausreden zu lassen und ihm dabei genau zuzuhören. Auch Augenkontakt ist für das Training wichtig. Auch wenn man nicht einer Meinung ist, sollte man versuchen sich in den Standpunkt des anderen hineinzuversetzen und nicht gleich dagegen zu halten.