Echthaar Markt boomt - Dreiste Diebe schneiden Frauen in Venezuela sogar die Haare ab

Von Heidi Albrecht
21. August 2013

Langes, geschmeidiges Haar ist für viele Frauen der ganze Stolz. Wer sich nicht über eine wallende Mähne freuen kann, trägt heutzutage Verlängerungen aus Echthaar. Der Markt boomt, denn hochwertiges Echthaar ist gefragter denn je. In Venezuela hat das Ganze bereits kriminelle Ausmaße angenommene, denn hier werden Frauen auf offener Straße die langen Haare von sogenannten "Zopfgeldjägern" abgeschnitten.

Der Fall der 32-Jährigen Eliana Leal ließt sich wie ein schlechter Krimi. Auf dem Weg nach Hause wurde sie von mehreren Männern überfallen, an die Wand gedrückt und bedroht. Zunächst versuchte man ihr die Haare mit einer zerbrochenen Flasche abzutrennen, dann kam eine Schere zum Einsatz. Als die Frau schrie, drohte man sogar sie umzubringen.

Der Diebstahl von langen Haaren boomt, denn auf dem Schwarzmarkt bringen die Echthaartrophäen viel Geld ein. In Venezuela bekommen die Diebe zwischen 1.500 und 40.000 Bolívares. Das entspricht gut 5.000 Euro.

Nicht nur im lateinamerikanischen Staat werden derartige Attacken gemeldet. Auch aus anderen Ländern häufen sich die Meldungen von Überfallen und Zopfraub. Besonders schlimm ist es in Indien, da diese Haare als sehr wertvoll gelten. Die Regierung in Venezuela will hart durchgreifen und droht den Dieben mit bis zu 12 Jahren Haft. Der Diebstahl sei mit einer Vergewaltigung gleichzustellen. Die Frauen binden sich inzwischen lieber einen Dutt oder lassen sich die Haare selber beim Friseur abschneiden.